Schloss- & Baugeschichte
Die Lenzburg zählt zu den ältesten und bedeutendsten Höhenburgen der Schweiz. Immer wieder haben die Wellen grosser politischer Ereignisse und der Geschichte an ihre Mauern geschlagen.
Habsburger
13./14. JAHRHUNDERT
Als kaiserliches Lehen gelangte das Schloss in den Besitz der Habsburger, deren Stammburg nur wenige Kilometer entfernt liegt. Sie erweiterten die Anlage durch ein Torhaus und das Ritterhaus und ergänzten den Befestigungsgürtel rund um die Hügelkuppe.
Bernerzeit
15.–18. JAHRHUNDERT
Nach der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen im Jahr 1415 residierte seit 1442 ein bernischer Landvogt auf der Burg. Es entstand das Landvogteischloss. Weitere Bauten wie Pfisterei (Bäckerei), Wasch-, Zeug und Wächterhaus sind nicht mehr erhalten. Im 17. Jahrhundert entstand das Bernerhaus mit Torhaus und die Fortifikation mit Ost- und Südbastion sowie die Zwingeranlage an den Zugängen. Im 18. Jahrhundert erfuhren die nördlichen Gebäudeteile Aus- und Umbauten.
Der neue Kanton Aargau ist Besitzer der Lenzburg
1804–1853
Nach der Gründung des Kantons Aargau 1803 ging das Schloss in Staatsbesitz über und wurde 1823 an den Pädagogen Christian Lippe vermietet, der ein Knabeninstitut betrieb. Nach seinem Tod wechselte das Schloss mehrmals die Hand.
Private Besitzer
1853–1956
Der Dichter Frank Wedekind verbrachte seine Jugendjahre auf der Lenzburg. Grosse bauliche Veränderungen fanden keine statt. 1893 erwarb der Amerikaner Augustus E. Jessup das Schloss und liess es standesgemäss für seine Gattin, Lady Mildred Marion Bowes-Lyon, einer Verwandten des Englischen Königshauses, herrichten. Der Zustand des 17. Jahrhunderts wurde weitgehend wieder hergestellt, indem jüngere Bauten entfernt und ältere Bauteile herausgeschält wurden. Höhere Wohnkomfort durch technische Installationen und die Umgestaltung der Aussenräume in Gärten waren weitere Ziele. 1911 ging das Schloss in den Besitz der Familie des Polarforschers, Lincoln Ellsworth über.